Freitag, 8. August 2014

Rudy, Flip und Gretl

"Rudy" ist da.
 
 
Neeee, das ist ein großes Heupferd. Heißt bestimmt Flip. Kam gestern abend mal auf einen Sprung vorbei. 

Das ist jetzt "Rudy", meine neue Kardiermaschine aus dem Hause Tom Walther:
Es musste natürlich gleich mal ein bisschen gekurbelt werden. Raus gekommen ist ein sogenanntes Rumfort-Batt (alles was rum liegt und fort muss):
Merino, BFL, Rhönschaf, Maulbeerseide, Wensleydalelöckchen, Glitzerfäden

  Und gleich ein Art Yarn daraus gemacht:

 Und weil es so viel Spaß macht, gleich noch zwei:


Zu den schönsten Blüten in meinem Garten zählen für mich immer wieder die der Jungfer im Grünen, so filigran und detailreich. Sie wird auch Gretl in der Stauden genannt. 

Der Name spielt auf eine Sage an, nach der die reiche Bauerntochter Gretl ihrer Liebe zu dem armen Hans auf Wunsch des Vaters entsagen musste. Nachdem sie sich in Sehnsucht nach einander verzehrten, wurden sie in Blumen verwandelt. Während Gretl zur Jungfer im Grünen wurde, wurde je nach Region aus Hans der Vogelknöterich oder die Gemeine Wegwarte, die beide im Volksmund auch den Namen Hansl am Weg tragen.

Irgendwie wächst dieses Jahr alles besonders üppig, auch unsere Pfifferlinge - so große hatten wir noch nie:


Mikesch schmust derweil mit Herrn Renato rum. 
Ja, ihr seht richtig, Hr. Mikesch liegt auf einem dicken Paradekissen auf unserer Wäschekommode und das bei 30 Grad im Schatten.
Dieser wunderschöne Kammzug aus BFL, Milchseide und Glitzernylon ist auch fertig geworden. Die verschiedenen Blau-, Türkis- u. Grüntöne erinnern mich sehr an unsere Urlaube auf der niederländischen Antilleninsel Bonaire. Die Insel wird auch Divers Paradise genannt und dies zu recht. Die dortige Unterwasserwelt ist einzigartig und faszinierend.

Spiralig verzwirnt


 

Aus der Rhön haben wir letztes Wochenende die Vliese von sage und schreibe 20 Lamas abgeholt. So. Und jetzt? Ich habe mir von überall her Infos geholt, wie ich weiter vorgehe und danach alle meine bisherigen Pläne über Bord geworfen:
 
1. Ich wollte die Vliese vor dem Kardieren waschen.
Falsch - Lamawolle enthält ganz wenig Fett und muss nicht gewaschen werden.
 
2. Ich wollte die Rohwolle mit "Rudy" kardieren.
Habe ich ausprobiert, das Vlies wird aufgrund der kurzen Stapellänge sehr brüchig. Und bei 20 Lamas sitze ich in 5 Jahren noch da und kardiere.
 
3. Dann geb ich die Wolle in eine Lohn-Karderei.
Ist möglich, allerdings kann man dort Lamawolle nur in Verbindung mit mind. 40 % Schafwolle kardieren, da Lama so kurzstapelig ist.
 
Und dann kam der Knaller: Die freundliche Dame der Karderei Godosar in Grünberg riet mir, die Wolle doch direkt aus der Flocke zu verspinnen. Also einfach die Rohwolle von grobem Schmutz zu befreien, ein bisschen aufzulockern und los gehts. 
 
Tja, manchmal macht man sich die Dinge komplizierter als sie eigentlich sind. Ich werde das am Wochenende mal ausprobieren und berichten.
 
Ein schönes Wochenende wünscht
Birgit

1 Kommentar:

  1. Hallo Birgit,
    danke für deine wunderschönen Fotos. herzlichen Glückwunsch zu deinem "Rudi Raffzahn"
    Ich glaube ich habe dir schon geschrieben, dass ich meine Alpaka-Rohwolle auch meistens direkt aus dem Sack spinne, allerdings nur mit Schürze, denn der Sand, der aus der "Flocke" fällt ist schon beachtlich und die Finger werden schmutzig. Nach der Wäsche ist das Garn aber ein Traum.
    Claudia wäscht es vor dem Verspinnen, das habe ich noch nicht probiert.
    Probiere doch an einer kleinen Menge aus, ob es mit dem Waschen vorher gut geht.
    du weißt, dass du mit einem Alpaka/Lama-Pullover keine Heizung mehr brauchst oder in Sibirien Urlaub machen kannst.:-D))
    LG Ute

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