Mittwoch, 27. August 2014

Monet

heißt dieser schöne Kammzug.
Ich habe mal wieder dünn und gleichmäßig spinnen geübt, nach der vielen wilden Art Yarnerei in letzter Zeit. 
Die Zusammensetzung der Wolle ist zu gleichen Teilen Babyalpaka superfein, Seide und BFL. Das Verspinnen ging sehr gut, es war nur eine sehr fusselige Angelegenheit.
 

Auf die Lauflänge war ich sehr gespannt und hatte mit viel gerechnet.
Aber trotz meiner Mühen wurden es "nur" 290 Meter bei knapp 200 Gramm. Ich frage mich, wie andere da auf Lauflängen um die 400 Meter kommen, und dann auch noch navajo-gezwirnt!? 


Da muss ich wohl noch weiter üben.... Oder rechne ich falsch? Ich zähle die Windungen um die Haspel und multipliziere sie mit der Länge des Strangs (bei mir 1,60 mtr.). Also 182 Windungen mal 1,60 = 291 mtr. auf die Gesamtmenge. Stimmt doch, oder?

Und für alle, die auf die versprochene Überraschung warten:

An mir liegt's nicht!  An der lieben Absenderin auch nicht! Es liegt am unfähigen Paketdienstpersonal. Die Jungs sind angeblich nicht in der Lage trotz Navigationsgerät unser Haus zu finden. Und ohne Paket gibt's auch keine Überraschung... Also üben wir uns alle weiterhin in Geduld und Gelassenheit --- Ggggrrrrrr !!

Dafür gibt es für die Pilzfreunde unter Euch noch ein besonders hübsches Steinpilzchen:


Das Pilzchen war einwandfrei, kein einziges Würmchen inside.

Nochmal zum Thema Art Yarn:

Ich war am Wochenende eingeladen und habe u.a. als Mitbringsel aus einem Art Yarn eine Halskette gebastelt, die man lang und kurz tragen kann. Kam sehr gut an. Leider habe ich vergessen Fotos zu machen - ärgerlich.

Heute abend gibt es im SWR-Fernsehen wieder die Serie "Land und Lecker". Da freue ich mich schon drauf. Ich schaue mir diese Sendung sehr gerne an. Man erhält einen Einblick in das Leben anderer Landfrauen und manchmal ist auch das eine oder andere leckere Rezept dabei. Vielleicht schaut ihr ja auch mal rein, viel Spaß dabei.

Herzlichst
Birgit

Donnerstag, 14. August 2014

Wichtelzipfelmützen

So sehen die Fasern von Antonio aus, eines der hellen Lamas aus der Rhön.
Eine Handvoll Milchkaffee-Antonio
 wurde auseinandergezuppelt
und dann versponnen
Nun ja, ein ordentlicher Spinnfaden sieht anders aus und wie sich das am Hals anfühlt, möchte ich gar nicht erst ausprobieren
Jetzt die Spinnprobe mit dem selbstkardierten Vlies, das sieht schon besser aus.
Trotzdem sind mir noch zu viele Grannenhaare in dem Vlies und auch viel zu viel kurze Stücke, die einfach kratzen.  

Auch wg. der großen Menge an Rohwolle habe ich mich nun entschlossen, die komplette Schur in die Karderei Vögelesmühle zu geben und dort kardieren zu lassen. Dort wird auch Lama pur kardiert. Dazu muss ich die Rohwolle nur noch von grober Einstreu befreien. Ich bin gespannt, wieviel kardiertes Material ich dann zurück bekomme.

Am Abend haben wir dann seit längerer Zeit wieder einmal ein Feuerchen gemacht. In einer ausrangierten Waschtrommel - eine Sensationserfindung. Das Feuer bekommt Luft von allen Seiten, es kann aber keine Glut rausfallen.

Wir sitzen sehr gerne am Feuer und sehen dem Flammenspiel zu. Sommer wie Winter. Sobald es dunkel wird, kommt oben am Waldrand die leichtfüßige Hirschkuh mit ihren Zwillingskälbern auf die Wiese und die drei lassen es sich schmecken. Auch die Wildschweine kommen gerne angepoltert. Wenn man genau hinhört, kann man die Tierarten aufgrund ihres Ganges gut unterscheiden.


 
Bei den zur Zeit herrschenden Temperaturen kann man so ein wärmendes Feuerchen am Abend gut vertragen. Bei uns ist es schon leicht herbstlich und einige Bäume werfen bereits verfärbtes Laub ab. Von mir aus braucht es nicht mehr so schwül-heiß zu werden. In vier Wochen haben wir Urlaub .... und dann hätte ich gerne einen schönen Altweibersommer.
 
Eine schöne Zeit wünscht Euch
Birgit
 
P.S.
Nächste Woche habe ich eine Überraschung !
Nein, ich sach noch nix.

Freitag, 8. August 2014

Rudy, Flip und Gretl

"Rudy" ist da.
 
 
Neeee, das ist ein großes Heupferd. Heißt bestimmt Flip. Kam gestern abend mal auf einen Sprung vorbei. 

Das ist jetzt "Rudy", meine neue Kardiermaschine aus dem Hause Tom Walther:
Es musste natürlich gleich mal ein bisschen gekurbelt werden. Raus gekommen ist ein sogenanntes Rumfort-Batt (alles was rum liegt und fort muss):
Merino, BFL, Rhönschaf, Maulbeerseide, Wensleydalelöckchen, Glitzerfäden

  Und gleich ein Art Yarn daraus gemacht:

 Und weil es so viel Spaß macht, gleich noch zwei:


Zu den schönsten Blüten in meinem Garten zählen für mich immer wieder die der Jungfer im Grünen, so filigran und detailreich. Sie wird auch Gretl in der Stauden genannt. 

Der Name spielt auf eine Sage an, nach der die reiche Bauerntochter Gretl ihrer Liebe zu dem armen Hans auf Wunsch des Vaters entsagen musste. Nachdem sie sich in Sehnsucht nach einander verzehrten, wurden sie in Blumen verwandelt. Während Gretl zur Jungfer im Grünen wurde, wurde je nach Region aus Hans der Vogelknöterich oder die Gemeine Wegwarte, die beide im Volksmund auch den Namen Hansl am Weg tragen.

Irgendwie wächst dieses Jahr alles besonders üppig, auch unsere Pfifferlinge - so große hatten wir noch nie:


Mikesch schmust derweil mit Herrn Renato rum. 
Ja, ihr seht richtig, Hr. Mikesch liegt auf einem dicken Paradekissen auf unserer Wäschekommode und das bei 30 Grad im Schatten.
Dieser wunderschöne Kammzug aus BFL, Milchseide und Glitzernylon ist auch fertig geworden. Die verschiedenen Blau-, Türkis- u. Grüntöne erinnern mich sehr an unsere Urlaube auf der niederländischen Antilleninsel Bonaire. Die Insel wird auch Divers Paradise genannt und dies zu recht. Die dortige Unterwasserwelt ist einzigartig und faszinierend.

Spiralig verzwirnt


 

Aus der Rhön haben wir letztes Wochenende die Vliese von sage und schreibe 20 Lamas abgeholt. So. Und jetzt? Ich habe mir von überall her Infos geholt, wie ich weiter vorgehe und danach alle meine bisherigen Pläne über Bord geworfen:
 
1. Ich wollte die Vliese vor dem Kardieren waschen.
Falsch - Lamawolle enthält ganz wenig Fett und muss nicht gewaschen werden.
 
2. Ich wollte die Rohwolle mit "Rudy" kardieren.
Habe ich ausprobiert, das Vlies wird aufgrund der kurzen Stapellänge sehr brüchig. Und bei 20 Lamas sitze ich in 5 Jahren noch da und kardiere.
 
3. Dann geb ich die Wolle in eine Lohn-Karderei.
Ist möglich, allerdings kann man dort Lamawolle nur in Verbindung mit mind. 40 % Schafwolle kardieren, da Lama so kurzstapelig ist.
 
Und dann kam der Knaller: Die freundliche Dame der Karderei Godosar in Grünberg riet mir, die Wolle doch direkt aus der Flocke zu verspinnen. Also einfach die Rohwolle von grobem Schmutz zu befreien, ein bisschen aufzulockern und los gehts. 
 
Tja, manchmal macht man sich die Dinge komplizierter als sie eigentlich sind. Ich werde das am Wochenende mal ausprobieren und berichten.
 
Ein schönes Wochenende wünscht
Birgit