Donnerstag, 30. Oktober 2014

Lamawolle, Mäuse und fiese Menschen

In Rekordzeit hat mir die Vögelesmühle den ersten Schwung Lamaschur gekämmt zurückgeschickt - ganz toll !


 
Jedes Lama einzeln verpackt.


Wunderbare Melangen hat das Kämmen hervor gebracht.


Gesponnen habe ich noch nichts davon, dafür aber diese kleine Maus nass gefilzt. Mein Hausimker hat einen Schaukasten für seine Verkaufsprodukte gebaut und den möchte ich u.a. auch mit kleinen Filztieren ausstatten.
So sieht er aus:
 

Und hier kommt die Maus, die Arme hat noch keine Schnurrhaare...
Gut, dass Mikesch so fest in seiner Hängematte schläft und die Maus nicht entdeckt hat.
 

Frauchen? Hab' ich da was von Mäusen gehört?? Sobald ich ausgeschlafen habe, fange ich dir eine.... oder auch zwei, drei. Drei Stück innerhalb einer halben Stunde ist sein bisheriger Rekord. Ist schon ein toller Kerl! Samstag geht's zum Tierarzt wg. Impfung, da wird der tolle Kerl wieder ganz klein vor Angst.

Und nun zu den fiesen Menschen:

Wieder einmal haben solche verantwortungslosen Typen bei uns im Tal ihren unerwünschten Katzennachwuchs "entsorgt". Das heißt, die Kätzchen werden einfach im Wald ausgesetzt und sich selbst überlassen. Vier Stück haben überlebt und sind mittlerweile ca. 1/2 Jahr alt und entsprechend menschenscheu. Immer mal wieder laufen sie uns über den Weg und ich versuche sie dann anzulocken. Bisher leider ohne Erfolg. Allem Anschein nach handelt es sich um weibliche Tiere und da in der Nachbarschaft auch noch ein unkastrierter Kater lebt (ja, das gibts auch noch !!), kann man sich vorstellen, was da auf uns zukommt, wenn keiner was unternimmt. Ich werde nun versuchen die Tiere anzufüttern, um sie schnellstmöglich kastrieren zu lassen.

In einem Nachbardorf wurden Katzenwelpen einfach aus dem fahrenden Auto geschmissen - sie sind alle tot.

Solche Sachen machen mich so wütend und traurig. Es gibt genug Tierheime und sonstige Institutionen, wo man Hilfe bekommen kann. Keine noch so verzweifelte Lage rechtfertigt solch grausame Handlungen. Aber solange es Menschen gibt, die sich in ihrer raren Freizeit und auf eigene Kosten der Sache annehmen, wird dieses fiese Gesocks wohl nicht aussterben. Schade, sehr, sehr schade. Ich wünsche ihnen jedenfalls nur das Allerbeste !!

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Feurig geht's weiter

Nämlich erstmal mit dem Kammzug "Feuerbeeren" von Melinoliesl. Die Farben sind in echt wirklich so leuchtend.
Die erste Portion habe ich zu Coils verarbeitet.

Die zweite zum Corespun. Den mache ich richtig gerne. Ja, die Spule ist voll....
Die Alpenveilchen mögen solche Konkurrenz gar nicht.
Tun Euch schon die Augen weh??
Na gut, dann hier das letzte Bild der Feuerbeeren.

Zum ersten Mal habe ich nadelgefilzt. Ein wilder Kürbisgeselle ist entstanden. Das Schöne am Nadelfilzen ist, dass man jederzeit unterbrechen und eventuelle Fehler leicht korrigieren kann. Beim Nassfilzen ist das ja nicht so einfach.
Das hat richtig Spaß gemacht, so ein Wesen entstehen zu lassen. War bestimmt nicht das letzte Mal.

Und um beim Thema Feuer zu bleiben:
Unsere Biberfamilie ist aktiv wie eh und jeh. Der Baum fällt bald. Das trifft sich gut.... Ich brauche nämlich demnächst Holz, viel Holz .... 

Für eine Sache, die ich schon jahrelang so gerne machen möchte, mir bisher aber das letzte, unbedingt dafür nötigte Ausrüstungsstück gefehlt hat.




 

Nun, dies hat sich seit dem Wochenende grundlegend geändert.
 
Ich bin stolze Besitzerin dieses Holzbackofens !!!!!!!!!!!
 
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich mich freue ! So lange liebäugele ich schon damit. Habe mir alle möglichen Modelle angeschaut, teure, sauteure, billige, neue, gebrauchte. Aber irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl bisher immer: Abwarten! Und als wir uns dann dieses "große Vogelhäuschen" anschauten, sagte mein Bauch: Ja, das isser.  
 
 
Darin werde ich Brot backen. Gutes, naturbelassenes Sauerteigbrot. Brot, wo ich weiß, was drin ist. Und natürlich auch Pizza und Kuchen. 
 
Hier steht er noch auf dem Hof des Verkäufers. Am Samstag kommt das gute Stück zu mir und muss dann langsam an Feuer gewöhnt werden. Und dann heißt es demnächst:

Backtag wie anno dunnemals!
 
Eine schöne, nicht so stürmische Restwoche wünscht Euch
Birgit

Montag, 13. Oktober 2014

Feueralarm

hieß es am Samstag bei uns im Weiler. Die Feuerwehren aus sechs Ortsteilen hielten bei uns auf dem Gelände eine Großübung ab. Unsere Scheune wurde "in Brand gesteckt" und es qualmte aus allen Löchern.
 Zehn Minuten nach dem Alarm war das erste Einsatzfahrzeug da.
Die eigentliche Herausforderung bei diesem Einsatz war die Schlauchverlegung bis zu unserem Löschteich, der sich ca. 800 Meter entfernt befindet.

 Kurze Beurteilung der Lage ...
 Die Atemschutzträger machen sich bereit ...
Die Nebelmaschine hatte gute Arbeit geleistet, man sah die Hand nicht vor Augen. Die Feuerwehrleute machen sich auf dem Boden kriechend auf die Suche nach Verletzten.
Der Erste wurde schnell gefunden. Der Übungsmensch ist mit Sand gefüllt und wiegt rd. 80 kg. Realistische Bedingungen.
 Der Zweite hat sich ganz schön hängen lassen.
 So ein Feuerwehrauto mal von innen betrachtet.
Die Atemschutzträger schleppen rd. 30 kg mit sich rum und leisten bei ihren Einsätzen Schwerstarbeit. 
 Steht hier einer auf dem Schlauch?
 Ne, na dann: Wasser marsch !
65 Frauen und Männer waren an der Übung beteiligt. 
 

Nach 1 1/2 Std. war alles vorbei. Fazit: Es hat nicht alles so geklappt, wie es sollte. Aber genau deshalb wird ja geübt. Und wir hoffen natürlich alle, dass der Ernstfall nie eintreten wird. 


Mikesch ist nichts passiert, er war im Wohnhaus und hat nur ab und zu einen ängstlichen Blick durch das Fenster nach draußen geworfen. 
 
Und wir bedanken uns an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei allen Frauen und Männern der Feuerwehren für ihren ehrenamtlichen Einsatz zur Rettung von Menschen und Tieren. 

Freitag, 10. Oktober 2014

Zwischen den Welten

Heute zeige ich Euch mal, welchen Weltensprung ich von Montag bis Freitag vollziehe.

Meine beschauliche Heimat verlasse ich nur ungern am frühen Morgen, denn da bietet sich mir z.B. dieser
An- und Ausblick:
Das Grüne ist unser neues UFO 






Es dauert nicht sehr lange, dann folge ich diesem Schild:


Und muss mir solche Ausblicke ansehen:


Wenn ich Glück habe, kommt der Zug pünktlich - ist jedoch so gut wie nie der Fall, heute hatte er 64 Min. Verspätung!!
 

Und wenn ich noch mehr Glück habe, sind viele Plätze noch unbesetzt (das passiert nur am Anfang der Ferien).
Meistens ist der Zug schon gut gefüllt und ich muss Telefongespräche mit anhören, die man auch ohne Telefon führen könnte (so laut schreit der Telefonierende in das Gerät) und deren Inhalt allentscheidend für den Fortbestand der Welt sind ("Ja, Schatz, mach doch heute abend Kartoffelsalat ...").
Oder ich darf die Musik des Sitznachbarn "genießen", die er zwar rücksichtsvoll mit Ohrstöpseln hört, bedauerlicherweise aber schon so hochschwerhörig ist, dass er auf Wagon-Lautstärke stellen muss. Schade ist, dass der Musikfreund nicht vorher eine Umfrage startet, welche Musik denn gehört werden möchte. So kommt man am frühen Morgen schon in den Genuss einer Kakophonie, die mir einen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt.  
Apropos Schauer: Im Sommer herrscht im Abteil eine gefühlte Temperatur von minus 15 Grad, während man sich im Winter bei kuscheligen 30 Grad großzügig die Viren teilt.

Nach dem Genuß von 1 Std. in öffentlichen Verkehrsmitteln steige ich entspannt und gut gelaunt aus, klettere die fast 50 Stockwerke zu meinem Büro empor (kleiner Scherz) und habe dann diesen Ausblick zur Verfügung. Mainhattan.
In dieser Welt gibt es Menschen, die sind mit dem Mobiltelefon am Ohr geboren worden. Menschen, die ständig mit sich selbst sprechen (bis ich mal gemerkt habe, dass die in ein tragbares Mikro reden - hihi). Menschen, die ihr Mobiltelefon umklammern als sei es der Rettungsanker der Welt. Oder zumindest ihr persönlicher.
In meinem Heimattal haben wir keinen Mobilfunkempfang. Wir hatten mal Besuch von einem Investmentbänker, der bekam Schnappatmung als er dies bemerkte.  Armes Kerlchen.
Hier geht der Blick in Richtung Bahnhofsviertel. Wenn ich abends noch etwas Zeit habe, gehe ich gerne durch dieses Viertel. Hier spielt sich das wahre, harte Großstadtleben ab. Ungeschminkt und Urban. Reichtum und Armut liegen sich hier in den Armen. Für Geld gibt es alles. Zuhälter protzen mit klotzigen Autos und jungen Mädchen. Drogenabhängige, Obdachlose und Bettler sehen dem Treiben mit leerem, resigniertem Blick zu. Rastlos und immer in der Hoffnung, noch einen weiteren Tag zu überleben. Nur noch einen, morgen wird alles anders, alles besser ...

Meinen Tagesablauf bestimmt dann hauptsächlich der Terminkalender.
Und das Telefon. Stationär ... mit Glückskäfer.
Oder auch mobil (ohne Kartoffelsalat-Absprachen - Ehrenwort).
Blumen schmücken meinen Schreibtisch - wenigstens ein bisschen Natur in der Stadt.

Ab und zu werfe ich einen Blick in die Kristallkugel, um endlich die richtigen Lottozahlen zu erwischen ...
Und verwerfe den Gedanken auch gleich wieder, getreu dem Motto:
Nachdem ich dann abends nochmal Gast der Deutschen Bahn AG mit all ihren Nebenerscheinungen (siehe oben) war, bin ich wirklich mehr als froh, wieder in meine kleine, ruhige und beschauliche Waldwelt heimkehren zu dürfen.
Morgen veranstaltet die Feuerwehr eine Großübung auf unserem Grundstück. "Haus in Brand mit Personenschaden" lautet die Alarmierung. Rund 50 Feuerwehrleute aus sechs Ortsteilen werden daran beteiligt sein. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Vor allen Dingen muss ich zusehen, dass Mikesch zum Zeitpunkt der Alarmierung im Haus ist, sonst dreht der durch vor lauter Angst. Ich werde versuchen ein paar Fotos zu machen und zeig sie Euch dann hier.
 
Bis dahin, ich wünsche Euch ein schönes Herbstwochenende.
Birgit